Unser mobiles Heim - Elefanti - ein Iveco 120-25 AW

Wir haben uns für einen Iveco 120-25 AW entschieden weil er relativ pflegeleicht ist und über sehr wenig Technik verfügt.

Da es sehr teuer ist, einen "fertigen" bei einem Hersteller zu kaufen, haben wir uns entschieden den "Camper" selber auszubauen und das "gesparte Geld" bspw. lieber in anständige Fenster, Waschmaschine oder in ein WasserWC zu investieren.

Basisdaten:

Modell: Iveco 120-25 AW

Baujahr: 1986

Motor: V8 Diesel, Luftgekühlt, 12,7 Ltr. Hubraum, 256 PS

Gewicht: Zulässiges Gesamtgewicht 12 to. Reisefertig ca. 10,5 to.

Kaufpreis: 13.000€ mit einer Laufleistung von 18.000 km.

Verbrauch: ca. 25 Ltr./100km

Fahrzeugmaße LBH: 780cm, 250cm, 360cm

Reifen: Michelin Xzl 395 85 R20 auf Sprengringfelge

Dieseltanks: 2x 300 Ltr ( verbunden ) + 120 Ltr. Offroad- Reservetank

Frischwasser: 400 Ltr.

Schwarzwassertank: 120 Ltr.

Grauwasser: 40 Ltr.

Startbatterien: 2 x 80Ah

Aufbaubatterien: 4 x 25,6V 100Ah Lifepo4 Liontron

Wechselrichter: Victron Phoenix Inverter Smart 24 5000

Landstromladegerät: Victron Skylla ip 65

Hier findest Du die von uns in den Camper eingebaute Produkte inkl. Bezugsquelle.*

Hier findest Du sehr nützliche Helfer für Probleme mit deinem Fahrzeug unterwegs.*


	Der Anfang! Die ersten Tage und Wochen haben wir damit zugebracht, den Koffer und die Doppelkabine auszuräumen und sämtliche feuerwehrtechnische Anbauten zu entfernen. Viele Gegenstände konnten wir zu einem guten Preis verkaufen und reduzierten somit den Kaufpreis um etwa 4.000€.
	Der Löschwassertank war hierbei eine der größten Herausforderungen. Es mussten unzählige Nieten rausgebohrt werden und die Säbelsäge wurde gefordert wie selten zuvor. Einige Bohrer und Sägeblätter später haben wir den Rest des Koffers mit einem Gabelstapler vom Rahmen gehoben, zerkleinert und in die Metallmulde gestapelt.
	So, der Wagen ist soweit nackig...
	Auch innen wurde alles entfernt.
	Schwierig war das Auseinanderfummeln der Elektrik. Nach etlichen Tagen haben wir es geschafft, alles was nicht gebraucht wird von den wichtigen Kreisen zu trennen und rauszuschmeissen.
	Zwischenzeitlich wurden die Reifen geliefert. Bestellt haben wir gebrauchte bei der Fa. Corinth 395 85 R20 XZL Michelin Soweit so gut... Es juckte natürlich, sie gleich zu montieren. Blöder weise habe ich dem Juckreitz nachgegenen und sie montiert. Sah gleich viel besser aus! ABER: da der Wagen jetzt höher wurde, musste ich die restliche Bauzeit immer etwas höher einsteigen. Was auf den ersten Blick nicht wild war, erwies sich auf Dauer aber als sportliche Herausforderung. An jedem Arbeitstag musste der Wagen gefühlt 1000 mal "bestiegen" werden... Fazit: sollte es ein nächstes Mal geben, werden die Reifen erst bei Zeiten montiert... Sah aber schon super aus!!!
	Im Anschluss, nach etlichen Tagen schleifen, wurde lackiert. Endlich ging es an den Wiederaufbau. Das war ein super Gefühl und gab neue Motivation! Die Windschutzscheibe haben wir beim Lackieren eingebaut gelassen, nachdem wir sicher gestellt haben, dass sich kein Rost unter dem Gummi befindet.
	Da stand er nun in seiner Pracht und es juckte in den Fingern weiter zu bauen.
	Nach dem Lackieren ging es an die Innendämmung. Hierzu haben wir die gesamte Kabine mit Alubutyl 2,5mm ausgekleidet. Das Zeug klebt abartig gut und ist an den Alurändern Messerscharf ( Handschuhe anziehen! ).
	Zugängliche Stellen, ausser die Türen, haben wir mit Armaflex beklebt. Den Boden im hinteren Teil der DoKa, welcher das "Kinderzimmer werden sollte, haben wir mit Styropor ausgelegt. Später kam eine OSB Platte drauf und wurde anschließend mit einem hochwertigem Vinyl in Holzoptik beklebt. Styropor und OSB fielen aus der Verpackung der Fenster gratis ab.

	Um das "Kinderzimmer" von den Vordersitzen zu trennen haben wir "Spundwände" eingebaut. Diese haben nicht nur den Vorteil, dass das Kinderzimmer gemütlicher wurde, sondern sind gleich Regalrückseite und eine Wand zur TV-Befestigung. Der Durchgang lässt sich heute mit einem lichtdichtem Thermovorhang zuziehen. Ein weiterer Effekt der Wände ist die Geräuschreduzierung und Schutz vor fliegenden Gegenständen im Falle eines Unfalls. Da es ein Kinderzimmer ist, würde im Falle eines Falles einiges fliegen...
	Als vierten Sitz haben wir einen super bequemen Sitz aus einem Linienbus mit integriertem Gurt eingebaut. Die Wände im Innenraum haben wir mit Carpet-Filz bespannt. Als Kleber haben wir einen Kraftsprühkleber genommen.
	Zwischenzeitlich rollte der verzinkte Zwischenrahmen auf den Hof. Bei der "Hochzeit" habe ich auch meine ersten Gabelstapler Erfahrungen gemacht. War knirsch, auch wegen der Hallenhöhe und dem ausgenuggeltem alten Stapler, aber es ging dann ohne Blessuren an Rahmen und Halle...

	Das hintere Festlager unserer Federlagerung.
	Die Einstiegsleiter haben wir bei einem LKW Ausstatter gekauft und die Führung durch den Zwischenrahmen gelegt. Die erste Überlegung war, einen Schwerlastauszug zu nehmen. Zum Glück haben wir nach einigen Hinweisen im Forum davon Abstand genommen. Wie sich auf unserer Reise zeigte, hatten viele mit den Schwerlastauszügen Probleme, weil dort Dreck in die Lager gekommen ist und sie somit klemmten und quietschten.
	Jetzt ging es an die Außenwände. Hierzu haben wir große Siebdruckplatten ( Sieb/Film ) in 19mm und einem Plattenmaß von 500cm x 300cm durch Beziehungen bekommen. Eine durchgängige Platte war uns wichtig, da wir auf Stoßfugen verzichten wollten. Die Dachplatte musste 9mm eingefräst werden, da sonst das Wasser auf dem Dach steht. Nach mehrmaligem Lackieren mit Bootslack konnte die Platte angebaut werden.
	Die Dachplatte wurde nach der Bodenplatte eingeklebt. Danach kamen die Wandscheiben sehr knirsch, um die Dachplatte zu stützen. Das war eine heftige Arbeit. Die Platte ist schwer und der Kleber bindet schnell ab. Wir waren zu viert, hätten aber noch gut und gerne vier weitere Hände gebraucht.
	Weiter ging es mit den Seitenwänden. Eine Herausforderung war das Abstützen der Deckenplatte bei der Montage der Seitenwände.

	So, fertig...
	Weiter ging es mit den Fensterausschnitten und dem Herstellen des Fachwerkes. Ich habe selten so gehofft, mich nicht verrechnet zu haben wie bei den sieben Ausschnitten.
	Im Anschluss haben wir mit 40mm eps ausgedämmt und Lufträume ausgeschäumt. Durch diese Konstruktion wurden Wärmebrücken soweit wie möglich reduziert.
	Beim Einbau des Fachwerkes haben wir gleich "Spundwände" mit eingebaut. Diese teilen nicht nur den Raum sondern steifen auch gleich den Koffer, besonders die Decke, zusätzlich aus. Als Wandbeplankung haben wir 9mm Multiplexplatten verwendet.
	Jetzt hieß es wieder Schleifen, Grundieren, Schleifen, Lackieren, Schleifen, Lackieren... Durch die helle Farbe entstand ein klasse Raumgefühl. Vorher wirkte der Koffer sehr klein und wir zweifelten, ob unser "Minimalismus", der Koffer hätte 40cm länger und 40cm höher gekonnt, nicht zu optimistisch war. Nein, die Entscheidung "klein" zu bleiben war und ist bis heute die richtige Entscheidung!
	Den hinteren Bereich der die Wasserinstallation und den 400 Ltr. Tank beherbergt, haben wir mit Dichtbändern und Flüssigfolie abgedichtet und zusätzlich mit einem Linoleum belegt und die Ränder gut versiegelt. Das Gleiche im "Badezimmer".
	Der 400 Ltr. Wassertank.
	Die fast fertige Sitz- und Schlafecke. Das Bett ist 140cm x 210cm. Mittlerweile lassen wir das Bett meistens als Lümmelwiese ausgeklappt. Gegessen wird meistens draußen oder mal auf dem Bett. Wir haben das große Glück, in den letzten Monaten eigentlich keinen Regen erlebt zu haben... Außerdem ist es als Familie sehr schön die Liegewiese zu nutzen.
	Zwischenzeitlich ist der Dachgepäckträger fertig geworden.
	Auch das Kinderzimmer nimmt Form an und wurde direkt eingerichtet. Die Couch lässt sich leicht zu einem Bett ( 170cm x 120cm ) umbauen. Den Himmel im Kinderzimmer haben wir mit Kunstleder verkleidet. Leider hält der Kleber nicht und das Kunstleder schlägt Wellen.
	Weiter geht es mit der Elektrik. Die gesamte Installation umfasst: -Phoenix Inverter Smart 24/5000 -Skylla-IP65 24V/35A Eingangsspannungsbereich 90V - 265V, 50-60Hz. Für die LiFePo4 geeignet und durch durch den Eingangsspannungsbereich auch für das Laden in Ländern mit einem 110V Netz geeignet. -Zwei MPPT 100/20 -Orion-TR smart 24/24/17 als Ladebooster -Orion 24/12/70 Als Wandler für den 12V Kreis
	Die 95mm² Kabel sind doch recht widerspenstig gewesen und die Vertiefungen an den Batteriepolen passte nicht immer mit den Kabelschuhen. Mit einigen Anpassungen ( Scheiben und längere Schrauben ) funktionierte es dann.
	Der Unterfahrschutz ist klappbar und bietet zusätzlichen Stauraum im Quadratrohr. Hierzu muss ein Endkappe abgenommen werden.
	Zusätzlich zum Originaltank ( 120 ltr. ) haben wir zwei miteinander verbundene 300 ltr. Tanks verbaut. Somit kommen 720 ltr Diesel zusammen, was etwa für 2.500km reicht. Je nach Fahrweise ;) Den 120 ltr Tank nutzen wir als Reservetank bzw. als "Offroadtank".
	Die Küche ist soweit fertig. Wir haben eine handelsübliche Spüle mit Wasserhahn, welcher durch fabliche Led die Wassertemperatur anzeigt, genommen. Zum Kochen benutzen wir einen 3-flammigen Gasherd mit Gasbackofen. Gas benötigen wir lediglich zum Kochen und Backen und kommen mit einer 5kg Flasche etwa drei Monate aus. Warmwasser für Spüle und Dusche erzeugen wir durch einen 20 ltr., 600w, Boiler aus dem Bootsbereich. Eine Lilie Druckpumpe versorgt uns mit 5,4bar Wasserdruck und einer Liefermenge von 18,9 ltr./min. Die Schläuche haben einen Durchmesser von 12mm. Wir haben uns bewust für den hohen Druck entschieden, weil wir damit den Wagen unterwegs sehr gut reinigen können und der Koffer im Allgemeinen als neue Basis für unseren Neuanfang auf dem nordamerikanischem Kontinent dienen soll. Als Versorgungsraum für Strom und Wasser.
	Die Sitzecke lässt sich wie oben beschrieben umbauen. Rechts sind die Staukastenklimaanlage und die beiden 2Kw Dieselheizungen verbaut. Darüber lagern wir Winterklamotten, Drucker, Beamer und alles, was wir nicht oft benötigen. Links ist die Aussenklappe mit Aussendusche und Zugang zur Wasserversorgung. Auch das Werkzeug samt Kettensäge ist hier in Euroboxen gelagert. Daher haben wir von innen nur eine "Etage" Lagerraum, welcher von einer Ausziehschublade noch verkleinert wird.
	So, FERTIG!!! ...nein, natürlich nicht... es gibt immer etwas zum umbauen, weiterbauen oder neu anbauen...

Unser mobiles Heim - Elefanti - ein Iveco 120-25 AW

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